Alternative Investments: Der ultimative Überblick

Wer sich mit dem Thema Geldanlage beschäftigt, sollte auch über alternative Investments informiert sein. Sie bilden den Gegensatz zu klassischen Investments wie Aktien oder Anleihen und bieten Anlegern große Chancen.

Alternative Investments unterscheiden sich von herkömmlichen Anlageformen vor allem durch höhere Renditen, die mit höheren Risiken einhergehen. Daher nutzen institutionelle Investoren ein alternatives Investment gerne als Beimischung. Außerdem werden alternative Investments im Gegensatz zu Aktien und Anleihen häufig weniger streng reguliert.

Alternative Investments setzen auf neuartige Konzepte

In Abgrenzung zu klassischen Investments wie festverzinslichen Wertpapieren, Fonds und anderen börsennotierten Wertpapieren, die auf althergebrachte Anlagestrategien setzen, bedienen sich alternative Investments neuartiger Konzepte. Außerdem ist die Vielfalt der Investments hierbei deutlich größer. So können alternative Investments sowohl Hedgefonds als auch den spekulativen Kauf einer seltenen Flasche Wein umfassen.

Beispiele für alternative Investments


Hedgefonds: Hierbei handelt es sich um Fonds, die häufig von Banken aufgelegt und von einem Manager verwaltet werden. Dieser verfolgt in der Regel riskante Anlagestrategien und spekuliert mit dem großen Fremdkapital des Hedgefonds auf risikoreiche Kursbewegungen oder Hebel-Zertifikate. Ein Investment in Hedgefonds will gut überlegt sein.

Private Equity: Anleger investieren dabei meist über Private Equity Fonds für einen begrenzten Zeitraum in Unternehmensanteile. Das können sowohl Aktien von etablierten Firmen als auch Beteiligungen an Start-ups sein. Eine große Rolle spielt hier die Risikobereitschaft der Investoren: Mit Investments in klassische Unternehmen lassen sich nicht so hohe Renditen erwirtschaften wie mit Beteiligungen an jungen Firmen. Allerdings sind bei letzteren auch die Risiken höher, das eingesetzte Geld zu verlieren.

Infrastruktur-Investments: Hinter diesem Sammelbegriff verbergen sich Geldanlagen in ökonomische oder soziale Infrastrukturprojekte. Erstere umfassen ein Investment zum Beispiel in Schienen oder Mautstraßen sowie in öffentliche Wasser- oder Energieversorgung und Kommunikationsinfrastruktur wie Satelliten. Auch ein Investment in erneuerbare Energien zählt zu diesem Bereich. Auf der anderen Seite sind auch Anlagen in sogenannte soziale Infrastruktur wie Krankenhäuser oder kulturelle Einrichtungen, zum Beispiel Theater, möglich.

Rohstoffe: Rohstoff-Investments werden auch Commodities genannt. Anleger spekulieren bei diesem alternativen Investment in die Entwicklung von Preisen verschiedener Rohstoffe wie Edelmetalle, Erdgas oder Agrarprodukte, zum Beispiel Weizen. Eines der beliebtesten Rohstoff-Investments ist Gold. Es gibt auch Fonds zu den unterschiedlichsten Rohstoffen, mit denen Anleger die Risiken besser streuen können.

Immobilien: Investments in Immobilien sind für institutionelle Investoren sehr beliebte Alternativen zu Aktien oder Anleihen. Studien zeigen immer wieder, dass insbesondere sehr vermögende Privatanleger und Family Offices einen beachtlichen Anteil des Vermögens in Immobilien anlegen. Sie investieren größtenteils in Wohnimmobilien, aber auch in Gewerbeimmobilien wie Büros oder Einzelhandelsflächen. Der Zugang zu Immobilien-Investments waren lange Zeit für viele Privatanleger aufgrund der hohen Transaktionskosten verschlossen. Mit offenen und geschlossenen Immobilienfonds haben viele Privatanleger in der Vergangenheit schlechte Erfahrungen gemacht und große Verluste erlitten. Erst seit wenigen Jahren gibt es unter all den Immobilienbeteiligungen die Möglichkeit, über Crowdfunding mit kleinen Beträgen in Immobilien zu investieren, ohne Gebühren zahlen zu müssen. So können Privatanleger vom Asset Immobilie profitieren.

Derivate: Terminmarktprodukte, die Kursschwankungen anderer Investments – den sogenannten Basiswerten – um ein Vielfaches verstärkt nachvollziehen, werden als Derivate bezeichnet. Beispiele hierfür sind Optionsscheine, Zertifikate oder Swaps, die mit einem Hebel versehen sind. Bei dieser speziellen Form der Geldanlage können Anleger sogar von negativen Kursschwankungen des Basiswerts profitieren, in dem sie in ein Derivat investieren, das genau diesen Fall abdeckt. Beispielsweise kann der Anleger eine so genannte Put-Option auf eine beliebige Aktie kaufen. Dadurch erwirbt er das Recht, zu einem bestimmten Zeitpunkt in der Zukunft diese Aktie zu einem festen Preis zu verkaufen. Fällt der Kurs in der Folge unter diesen Preis, macht der Anleger Gewinn und hat so aufgrund des Kursverlustes eine Rendite erwirtschaftet.

Kryptowährungen: Eine sehr junge Anlageform sind Investitionen in digitale Währungen wie Bitcoin oder Ethereum. Die extrem volatilen Kursverläufe haben so manchen Anlegern die Risiken dieser Anlageklasse verdeutlicht.

Nischenanlagen: So klein dieser Bereich im ersten Moment klingt, ist er in Wirklichkeit nicht. Tatsächlich können sich Investitionen in seltene Weine, Antiquitäten, Oldtimer bzw. Autos generell, Kunst und sogar Wald für Anleger ebenfalls lohnen. Allerdings kann die Menge an anderen Käufern bei diesen Investments nicht allzu groß sein und eine gute Rendite Geduld erfordern.

Vor- und Nachteile alternativer Investments

Vorteile

  • Potenziell höhere Renditen als bei klassischen Geldanlagen
  • Gute Möglichkeit zur Diversifikation des Anlageprofils
  • Oft niedrigere Transaktionskosten als klassische Geldanlagen
  • Bieten von Marktgeschehnissen unabhängige Rendite

Nachteile

  • Höhere Risiken Geld zu verlieren als bei einem klassischen Investment
  • Geringere Regulierung durch Finanzbehörden
  • Geringe Liquidität bzw. Rückgabeoptionen
  • Geringe Transparenz

Alternative Investments bieten Anlegern eine Reihe von Chancen und aufgrund der aktuellen Niedrigzinsphase ist so manches Asset noch attraktiver. Allerdings geht mit der möglichen hohen Rendite ein ebenso großes Risiko einher. Anleger sollten daher sehr genau hinschauen, ob sie verstehen, wie das betreffende Investment funktioniert und sich nicht von Chancen auf eine hohe Rendite zu eindeutig riskanten Manövern verleiten lassen. Wenn dies beachtet wird, können alternative Investments eine sehr gute Wahl sein.

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