Grundstückspreise in Deutschland

Grundstückspreise in Deutschland

Die Grundstückspreise in Deutschland hängen zu einem entscheidenden Teil vom jeweiligen Bodenwert ab. Ein angemessener Grundstückspreis kann in vielen Fällen ermittelt werden, indem ein vergleichbares Grundstück zurate gezogen wird.

Gibt es kein vergleichbares Grundstück, welches zur Einschätzung des Grundstückspreises genutzt werden kann, kann der Bodenrichtwert des entsprechenden Gebietes betrachtet werden. Die Bodenrichtwerte werden alle zwei Jahre von einem Gutachterausschuss ermittelt und geben die durchschnittlichen Grundstückspreise in einer bestimmten Lage an. Diese einzelnen Gebiete nennt man Bodenrichtwertzonen. Die Bodenrichtwerte sowie die Grundstückspreise werden in Quadratmeterpreisen angegeben.

Wovon hängen die Grundstückspreise ab?

Der Bodenrichtwert dient lediglich zur Orientierung. Es gibt einige weitere Faktoren, die den Quadratmeterpreis eines Grundstücks beeinflussen.

Lage

Zum einen ist die Lage entscheidend für die Grundstückspreise. Hinsichtlich der Lage sind sowohl die gesamte Stadt, in der das Grundstück gelegen ist, als auch das Image des jeweiligen Stadtviertels relevant. Des Weiteren hängen die Grundstückspreise von einer guten Verkehrsanbindung ab, von Kulturangeboten sowie von Ärzten, Schulen, Kindergärten und Einkaufsmöglichkeiten, die in der Nähe zu finden sind.

Bebaubarkeit

Ein weiterer entscheidender Faktor für die Höhe der Grundstückspreise ist die Bebaubarkeit der Fläche. Bebaubare Grundstücke sind in aller Regel gefragter als nicht-bebaubare Grundstücke. Daher sind die Baulandpreise höher als die Preise für Grundstücke, auf denen keine Häuser errichtet werden können.

Bodenbeschaffenheit

Auch die Beschaffenheit des Bodens trägt zum jeweiligen Grundstückspreis bei. So kann der Preis ähnlicher Grundstücke variieren, je nachdem, ob es sich um Lehm-, Kies-, Fels- oder Erdboden handelt.

Grundstücksgröße

Selbstverständlich hängen die Grundstückspreise auch von der Größe der Grundstücke ab.

Schnitt des Grundstückes

Ferner ist für den Grundstückspreis entscheidend, wie das Grundstück geschnitten ist. So ist ein verwinkeltes Grundstück, auf dem es schwerfällt, ein Gebäude zu konstruieren, in der Regel günstiger als beispielsweise ein quadratisches Grundstück, auf dem beim Bau kaum bis gar keine Rücksicht auf den Schnitt des Grundstücks genommen werden muss.

Ausrichtung des Grundstücks

Auch die Ausrichtung eines Grundstücks ist mitentscheidend für die Grundstückspreise. So sind die Preise für ein Grundstück mit Meerblick, der von niemandem verbaut werden kann, höher als die für ein Grundstück in zweiter Reihe, dem der Meerblick gegebenenfalls genommen werden kann, wenn auf dem vorderen Grundstück ein besonders hohes Gebäude errichtet wird.

Quadratmeterpreise in Deutschland – Bundesländer

Der Quadratmeterpreis (Kaufpreis) in Deutschland lag März 2019 bei 30,00 – 705  Euro. Am höchsten sind die Grundstückspreise in Hamburg (344 € – 959 €/qm, Stand: März 2019). Den zweiten Platz belegt Berlin mit einem Quadratmeterpreis von 189 – 790 Euro. Ebenfalls überdurchschnittlich hoch sind die Grundstückspreise in Bayern (40,00 € – 867 €/qm), Hessen (29,48 € – 724 €/qm) und Baden-Württemberg (48,17 € – 792 €/qm).

Unter dem deutschen Durchschnitt für Grundstückspreise liegen Nordrhein-Westfalen (38,50 € – 497 €/qm), Rheinland-Pfalz (25,00 € – 304 €/qm), Schleswig-Holstein (58,13 € – 613 €/qm), das Saarland (40,63 € – 263 €/qm), Niedersachsen (25,00 € – 399 €/qm), Brandenburg (25,00 € – 550 €/qm), Sachsen (26,32 € – 400 €/qm), Mecklenburg-Vorpommern (19,02 € – 390 €/qm), Thüringen (17,05 € – 260 €/qm) und Sachsen-Anhalt (15,67 € – 234 € /qm).

Quadratmeterpreise in Deutschland – die teuersten Städte

Am teuersten ist Bauland in München. Hier betragen die Kosten für einen Quadratmeter durchschnittlich 2.000 Euro. Den zweiten Platz belegt Stuttgart mit einem durchschnittlichen Quadratmeterpreis von 1.200 Euro. Die dritthöchsten Grundstückspreise hat Frankfurt am Main mit einem durchschnittlichen Quadratmeterpreis von 1-000 Euro. Es folgen Nürnberg (710 €/qm), Hamburg (660 €/qm), Düsseldorf (600 €/qm) und Köln (560 €/qm).

Vergleichsweise weniger hoch sind die Grundstückspreise in Essen (360 €/qm), Hannover (355 €/qm), Dortmund (300 €/qm), Bremen (280 €/qm), Berlin (280 €/qm), Dresden (190 €/qm) und Leipzig (170 €/qm).

Entwicklung der Grundstückspreise

Die Preise für Bauland in Deutschland sind in den letzten Jahren stark gestiegen und haben sich mehr als verdoppelt. So lagen die Grundstückspreise für baureifes Land im Jahr 2000 noch bei durchschnittlich 76 Euro pro Quadratmeter. 2017 betrug der Quadratmeterpreis für Bauland bereits 157 Euro.