Als Derivate werden verschiedene Arten von Geldanlagen bezeichnet, bei denen Investoren indirekt in Aktien, Devisen, Optionsscheine, Rohstoffe usw. investieren. Da dabei meistens auf die Entwicklung eines Kurses innerhalb eines bestimmten Zeitfensters spekuliert wird, werden diese Finanzinstrumente auch als „Termingeschäfte“ oder „Terminkontrakte“ bezeichnet. Es ist möglich, mit einem Derivat hohe Gewinne zu erzielen, allerdings sind die Risiken auf einen Totalverlust des investierten Geldes genauso hoch – besonders dann, wenn das Finanzinstrument mit einem Hebel versehen ist.

Wie ein Derivat funktioniert

Wer in ein Derivat investieren möchte, hat die Wahl zwischen einer großen Menge von Produkten. Entscheidende Faktoren dabei sind:

  • Der Basiswert, auf den das Investment abgeschlossen wird. Das können einzelne Aktien, aber auch ganze Indizes wie der Stoxx, Dax oder der Tecdax sein. Wichtig ist nur, dass der Basiswert an der Börse gehandelt wird.
  • Die Art der Kursentwicklung an der Börse, auf die mit dem Derivat spekuliert wird – also ein steigender oder ein fallender Kurs des Basiswerts.
  • Der zeitliche Rahmen, bis zu dem eine bestimmte Kursentwicklung des Basiswerts eintreten soll.
  • Das Vorhandensein eines Hebels. Oft sorgt der Hebel, eine Art Multiplikator auf das Ergebnis, für hohe Gewinne oder auch den kompletten Verlust des investierten Geldes.
  • Die Komplexität des Derivats. Dabei reicht die Spannweite von verhältnismäßig einfach verständlich, zum Beispiel im Fall von Knockout-Zertifikaten, bis hin zu hochkompliziert, beispielsweise Contracts for Difference (CFD). Daneben gibt es aber noch eine ganze Reihe weiterer Ausformungen wie Futures, Swaps oder Zertifikate.

Vorteile

Generell werden Derivate als Investitionen für fortgeschrittene und risikofreudige Investoren betrachtet. Das hat zum einen mit der hohen Komplexität der Produkte zu tun und zum anderen mit dem großen Risiko, einen Totalverlust des investierten Betrags zu erleiden. Da es ratsam ist, nur in Finanzprodukte zu investieren, deren Funktionsweise man komplett durchschaut hat, wird Anfängern häufig von der Geldanlage in Derivate abgeraten.

Allerdings bieten sie auch verschiedene Vorteile – sonst hätten sie sich vermutlich auch nicht bis heute als Finanzinstrumente durchgesetzt:

  • Mit Derivaten ist es möglich in Basiswerte zu investieren, ohne eigene Anteile zum Beispiel von einer Aktie kaufen zu müssen. Gerade bei beliebten – und daher teuren – Indizes oder Rohstoffaktien ist dies ein großer Vorteil.
  • Kauft ein Investor Wertpapiere, spekuliert er immer auf eine Wertsteigerung seines Investments. Schließlich möchte er es für einen höheren Betrag veräußern, als er ursprünglich gezahlt hat. Bei Derviaten sind Investoren flexibler: Mit ihnen können sie zum Beispiel auch auf einen Kursverfall setzen und damit Gewinn machen.
  • Der größte Vorteil des Derivats ist die Möglichkeit, damit hohe Gewinne zu erzielen. Da es mit einem Hebel versehen werden kann, ist es möglich, die Ergebnisse eines Kursverlaufs um ein Vielfaches multipliziert als Gewinn zu erhalten. Dieses scheinbar schnelle und unkomplizierte Verfahren verlockt so manchen Investor dazu, Derivate für die Geldanlage ins Auge zu fassen.
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